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Der Apokalypse Now Treffer
#76 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Zum Thema Browser und Videos: Habe Chrome, keine anderen Programme offen und hier nutze nur ich das Internet. Ist wie gesagt nur hier im Forum beim "Now Playing"-Thread der Fall wo der sich einen Wolf lädt. Ist aber nicht so dramatisch, da ich eh kaum on bin in den nächsten Wochen und den Thread auch nur spärlich nutze.^^
#77 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Mensch Tumbi! Jetzt lese ich ausnahmsweise mal deinen gesamten Beitrag durch, und du beschwerst dich trotzdem!
Ja, soweit mir bekannt ist, ist aus meiner Firma niemand hier drin, aber genau weiß ich auch nicht, wer mich hier kontrolliert.
Und bei mir lädt es sich heute auch wieder einen Wolf.
#78 RE: Der Apokalypse Now Treffer
#79 RE: Der Apokalypse Now Treffer
#80 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Doch, doch, Empathie ist wichtig im Umgang mit seinen Mitmenschen und seiner Umgebung und jedem, der meine Beiträge versucht zu verstehen, ist diese gewiss.
Interessant woraus sie entstanden ist, sich entwickelt hat und wie verschieden sie bis heute betrachtet wird.
Die alten Griechen sahen sie noch als Gegensatz zur Sympathie.
Auch spannend finde ich die Frage, ob Mitgefühl ein Segen oder Fluch ist.
Wenn ich mich in andere Menschen gut hereinversetzen kann, kann dies auch schnell im eigenen Sinne missbraucht werden und ich sie manipulieren.
Andererseits würden wir ohne eventuell nur dumpf nebeneinander statt miteinander zu leben und uns maximal gegenseitig als Mittel zum Zweck betrachten.
Empathie ist eines der wichtigsten Fähigkeiten, um mit anderen Menschen sozial agieren zu können. Wer viele Menschen nicht leiden kann, glaubt alleine besser dran zu sein, oder Menschen in gut und böse einteilt, ohne ein Zwischending dazwischen zu sehen, dem fehlt meiner Meinung nach diese besondere Eigenschaft.
Wir leben heute in einer sehr Ich-bezogenen Welt. Dafür reicht ein Blick auf die "sozialen" Medien. Es geht überall nur um Selbstdarstellung. Es können heute mehr narzisstische Züge eines Menschen beobachtet werden und dadurch kommt die Empathie mehr und mehr in den Hintergrund.
Aber nicht nur in sozialen Medien ist dies zu beobachten. Selbst in Foren kann man manchmal keine Diskussionen mehr anständig führen, weil man auf bestimmten Dingen herumtanzen muss, die andere möglicherweise als negativ ansehen. Es werden andere Standpunkte nicht mal akzeptiert, weil man nur in "Entweder-Oder" Kategorien denkt. Als Beispiel dazu nehmen wir passend zu unserer Community mal die Core vs. Crystal Diskussionen, die im alten Forum polarisiert sind. Solche Diskussionen wurden eigentlich nur deshalb in die Spitze getrieben, weil man die anderen nicht verstehen wollte, wieso sie ein Entwickler oder Spiel bevorzugen. Mit der Zeit entwickelten sich diese Diskussionen zu "Kriegen". Geboren wurden die Crystal Kiddie und HardCORE Gruppierungen.
Aber auch außerhalb der Foren und des Internets verstehen wir unsere Gegenüber und deren Probleme nicht wirklich. Und Empathie kann durchaus auch seine negativen Seiten haben, aber wenn wir Schritte unternehmen andere zu verstehen wieso sie so sind wie sie sind, kann man auch selbst weniger von anderen strapaziert werden und sie quasi wie Figuren auf dem Schachbrett sehen und darauf entsprechend rationaler reagieren und weniger gefühlsbetont.
#82 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Wenn man schon Schwierigkeiten hat, bei Tomb Raider seinen Mitmenschen eine andere bzw. eigene Meinung zuzugestehen, dann ist das bei wirklich wichtigen (zwischenmenschlichen) Dingen (Entschuldigung Lara, will Deine Wichtigkeit nicht herabsenken ) natürlich eher noch problematischer.
Man darf und soll ja unterschiedlicher Auffassung sein, aber diese Nulltoleranz einer anderen Meinung sollte sich wirklich auf Dinge beschränken, wie z. B. die universellen Menschenrechte und die Unverletzlichkeit der Würde eines jeden Menschen, bei denen es wirklich keine Meinungsfreiheit geben kann.
Die Fronten haben sich auch leider durch das Internet verhärtet, weil man seinem Gegenüber nicht mehr in die Augen schauen muss, wenn man mit ihm "diskutiert" und die "Anonymität" des Internets ist für so manchen ein Freibrief, seinen Frust auf andere oder sich selber möglichst gefahrlos loszuwerden und hat so einige (Maul)Helden begünstigt.
Man will nicht über seine Standpunkte nachdenken, sondern schottet sich lieber ab.
Die Einstellung, nur noch etwas zu tun, wenn es von persönlichem Nutzen ist, verbreitet sich rapide und wir haben uns mal wieder weit von Kants Kategorischem Imperativ entfernt.
Das fängt im alltäglichem an und "legitimiert" es so im Generellen und Großen.
"Die anderen machen es ja auch (nicht)".
"Was bringt es, wenn nur ich es tue" ?
"Das sagt man halt so (aber meint es nicht ehrlich)".
"Die da oben machen es ja vor".
"Die Welt, der Mensch, die Gesellschaft, der Tumbi, die Politik ist nun einmal so."
u.s.w.
sollen unsere egozentrische Lebenseinstellung vor uns und anderen auf recht klägliche Weise rechtfertigen.
Früher war nicht alles oder die Menschen besser, aber man sollte vielleicht auch einmal aus Fehlern lernen und / oder Fortschritte machen und bereit sein, sich selber und sein Handeln auch einmal ernsthaft zu hinterfragen.
Zitat von Tumbraider im Beitrag #82
Wenn man schon Schwierigkeiten hat, bei Tomb Raider seinen Mitmenschen eine andere bzw. eigene Meinung zuzugestehen, dann ist das bei wirklich wichtigen (zwischenmenschlichen) Dingen (Entschuldigung Lara, will Deine Wichtigkeit nicht herabsenken ) natürlich eher noch problematischer.
Ich weiß nicht, ob du damals still mitgelesen hast, aber es gab im alten EF eine Zeit, wo man nicht offen zugeben konnte, dass Legend ein gutes Spiel ist. Bzw. man nicht über Legend frei seine Meinung sagen konnte. Wenn man darüber nachdenkt, war das ziemlich kindisch. Aber leider auch Realität. Lara hat unsere Community leider gespalten und uns auch einige Dinge machen lassen, auf die man heute definitiv nicht zurückblicken möchte (wie Interessengemeinschaften so ernst nehmen, dass man bestimmte User dort nicht sehen wollte). All die User von denen diese "Bewegung" losgetreten worden ist, sind hier aber nicht mehr anzutreffen. Viel Freizeit und Lara ernst nehmen (sorry Lara, wirklich), war nun mal ein schöner Hobby und Zeitvertreib.
Anzumerken ist, dass das immerhin ein harmloser Akt war mit Core vs. Crystal. Es gibt viele Dinge die man beispielsweise aus Gruppenzwang mitmacht oder weil man nicht tiefer darüber nachdenkt. Das erwartet man zwar gerne von allem, kritisch zu denken --- aber wer hätte beispielsweise gedacht, dass heute jemand wie Trumpf Amerika in den Händen hält?
Solche Erfahrungen erlauben einem aber auch erst zu wachsen. Fehler kann man nicht vorhersehen und manchmal passieren sie auch 2 mal (ich hoffe bei Donald nicht!), aber der schöne Lerneffekt tritt immer spät auf (wie man aus der Schule/Uni kennt) und ist dann wieder für eine Weile vergessen.
Zitat
Die Fronten haben sich auch leider durch das Internet verhärtet, weil man seinem Gegenüber nicht mehr in die Augen schauen muss, wenn man mit ihm "diskutiert" und die "Anonymität" des Internets ist für so manchen ein Freibrief, seinen Frust auf andere oder sich selber möglichst gefahrlos loszuwerden und hat so einige (Maul)Helden begünstigt.
Viele Maulhelden sind eigentlich in RL stille Mitmenschen, die sich im Internet einen Raum suchen Gehör zu finden. Wenn man das ganze aus dieser Perspektive sieht, kann das einen traurig machen. Aber gleichzeitig auch vllt dazu führen, Abstand zu nehmen. Inwieweit hier Empathie eine Rolle spielt, sei in den Raum gestellt.
Zitat
Man will nicht über seine Standpunkte nachdenken, sondern schottet sich lieber ab.
Vielleicht sind die Standpunkte das einzige was man kennt? Hab ich oben schon erwähnt; Ich denke Empathie fängt hier an. In die Denkweise des anderen sich hineinzuversetzen. Wenn man das wirklich mit ernstem Interesse tut, dann wird man wahrscheinlich nicht die komplette Meinung ändern können aber immerhin zum Nachdenken anregen und das Gegenüber für andere Sichtweisen zu sensibilisieren. Das funktioniert nicht, wenn man Leute als dumm abstempelt und nicht mal den Versuch unternimmt ernsthaft die Denkweisen und Gewohnheiten zu verstehen. Dann würden sich wenigere abschotten und mehr über sich selbst nachdenken.
Zitat
Früher war nicht alles oder die Menschen besser, aber man sollte vielleicht auch einmal aus Fehlern lernen und / oder Fortschritte machen und bereit sein, sich selber und sein Handeln auch einmal ernsthaft zu hinterfragen.
Aus den eigenen Fehlern zu lernen ist für viele Menschen nicht einfach. Bsp: Manchmal fällt es einem auch schwer Dinge hinter sich zu lassen. Manchmal weiß man beispielsweise selber, dass der eingeschlagene Weg nicht so ganz der richtige ist, zieht das ganze aber durch, weil man Familie und Freunde nicht enttäuschen möchte und vielleicht auch ein Fünkchen Hoffnung sieht. Wenn man eine zeitlang unzufrieden mit sich selbst und die Schuld im äußeren sucht, weiß man wo das Problem liegt, geht diesem aber aus dem Weg. Lerneffekte treten meistens wirklich sehr spät ein. War das bei dir, Tumbi, auch nicht so mit deinem Studium?
#84 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Ich denke, viele Menschen fühlen sich einfach warum auch immer und mehr oder weniger zurecht ständig benachteiligt.
Sie haben das Gefühl, ohnmächtig gegen wirklich wichtige Probleme zu sein und fliehen sich daher in unwichtige Scheinscharmützel oder hängen sich an "die Mächtigen" bzw. Führungspersönlichkeiten oder Gruppierungen, um das zu kompensieren.
Leider können sie sich nur selten an eigenen erreichten Dingen erfreuen, sondern ziehen ihr Selbstwertgefühl v. a. aus den Problemen und Nöten anderer Menschen.
Das Glas ist dabei immer halbleer und niemals halbvoll.
Man ist selber nach seiner Meinung "nicht ganz unten" und kann sich über andere stellen, denen man gleichzeitig auch noch die Schuld an der ganzen (auch eigenen) Misere gibt und seinen Frust gerne "nach unten" weiter gibt.
Oder man will glauben, das, wenn man z. B. einem Trump unterwürfig preist oder "Fan" eines großen Fußballvereines ist, an deren "Erfolg" teilzuhaben und auch einmal zu den Gewinnern zu gehören.
(Zivil)courage ist diesen Menschen leider eher fremd.
Wer selber gerade als Heranwachsender keine oder nur wenig Empathie empfangen hat, bekommt Schwierigkeiten selber eine zu entwickeln.
1:1 gilt das natürlich nicht, denn Menschen entwickeln sich ja durchaus individuell auch bei gleichen Voraussetzungen, aber die Wahrscheinlichkeit steigt.
Noch heute sieht man oft z. B. an der letzten Kriegsgeneration, das durch traumatisierende erlebte Ereignisse, nur mangelnde Empathie gegenüber vielem entwickeln werden konnte.
Das ist alles andere als ein Vorwurf und es sind deshalb keine schlechten Menschen, sie haben nur oft bis ins Alter Schwierigkeiten Feingefühl zu zeigen und diese an die nächste Generation weiter zu vermitteln.
Oft wird pauschalierend verächtlich über "eine schwere Kindheit gespottet, die für alles herhalten muss", von der Hand ist aber ein Zusammenhang gerade bei wirklichen Extremsituationen nicht zu weisen.
Nur sehr ungern konfrontieren wir uns mit unseren eigenen Persönlichkeit und bauen lieber Mauern um sie herum oder schaffen uns eine Scheinwelt.
Was einerseits mal recht hilfreich oder ein Kompromiss sein kann, führt langfristig aber wohl leider nur selten zur wirklichen Zufriedenheit.
-----
Mein Studium war mehr oder weniger "Zufall".
Mir war damals eigentlich vor allem klar, was ich nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte nicht mehr wollte, aber eigentlich nicht, was ich eigentlich wollte.
Letzteres konnte ich erst in Erfahrung bringen, weil ich aus meiner alten Welt ausgebrochen war und so überhaupt erst wieder fähig zu einer erweiterten Selbstreflektion und nicht mehr fest im Alltag verankert zu meinen, ich müsse nach einem gewissen Plan funktionieren ohne Rücksicht auf meine Persönlichkeit inklusive ihrer Wertvorstellungen und Prioritäten.
Ob dieser Einschnitt in meinem Leben schlau, erzwungen oder ein Fehler war, hängt davon ab, was man persönlich vom Leben erwartet, existenziell für wichtig erklärt und Ressourcen man aufbauen kann, seine Ziele zu erreichen.
Da man sein ganzen Leben auch gerade sich zuliebe lernen und sich weiterentwickeln sollte, habe ich ja noch genügend Zeit, mich meiner waren Natur und "Prophezeiung" zu nähern.
So einige sehen das leider mit 18 schon nicht mehr.
Es ist also keine Alters- sondern Einstellungsfrage, die sich natürlich auch noch später ändern kann.
Zitat von Tumbraider im Beitrag #84
Ich denke, viele Menschen fühlen sich einfach warum auch immer und mehr oder weniger zurecht ständig benachteiligt.
Sie haben das Gefühl, ohnmächtig gegen wirklich wichtige Probleme zu sein und fliehen sich daher in unwichtige Scheinscharmützel oder hängen sich an "die Mächtigen" bzw. Führungspersönlichkeiten oder Gruppierungen, um das zu kompensieren.
Das ist das eine Extreme. Einige ziehen sich dann in Isolation, weil ihre sozialen Kompetenzen nicht ausreichen und fühlen sich dadurch miserabler.
Zitat
Leider können sie sich nur selten an eigenen erreichten Dingen erfreuen, sondern ziehen ihr Selbstwertgefühl v. a. aus den Problemen und Nöten anderer Menschen.
Das Glas ist dabei immer halbleer und niemals halbvoll.
Man ist selber nach seiner Meinung "nicht ganz unten" und kann sich über andere stellen, denen man gleichzeitig auch noch die Schuld an der ganzen (auch eigenen) Misere gibt und seinen Frust gerne "nach unten" weiter gibt.
Oder man will glauben, das, wenn man z. B. einem Trump unterwürfig preist oder "Fan" eines großen Fußballvereines ist, an deren "Erfolg" teilzuhaben und auch einmal zu den Gewinnern zu gehören.
(Zivil)courage ist diesen Menschen leider eher fremd.
Genau! Was du hier beschreibst ist purer Narzissmus.
Zitat
Mein Studium war mehr oder weniger "Zufall".
Mir war damals eigentlich vor allem klar, was ich nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte nicht mehr wollte, aber eigentlich nicht, was ich eigentlich wollte.
Letzteres konnte ich erst in Erfahrung bringen, weil ich aus meiner alten Welt ausgebrochen war und so überhaupt erst wieder fähig zu einer erweiterten Selbstreflektion und nicht mehr fest im Alltag verankert zu meinen, ich müsse nach einem gewissen Plan funktionieren ohne Rücksicht auf meine Persönlichkeit inklusive ihrer Wertvorstellungen und Prioritäten.
Ob dieser Einschnitt in meinem Leben schlau, erzwungen oder ein Fehler war, hängt davon ab, was man persönlich vom Leben erwartet, existenziell für wichtig erklärt und Ressourcen man aufbauen kann, seine Ziele zu erreichen.
Da man sein ganzen Leben auch gerade sich zuliebe lernen und sich weiterentwickeln sollte, habe ich ja noch genügend Zeit, mich meiner waren Natur und "Prophezeiung" zu nähern.
So einige sehen das leider mit 18 schon nicht mehr.
Es ist also keine Alters- sondern Einstellungsfrage, die sich natürlich auch noch später ändern kann.
Es ist heute wirklich schwierig geworden zu entscheiden, was man beruflich möchte. Aber irgendwann holt die Realität einen ja schon ein und weist einen zum richtigen Weg ein.
#86 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Ob ich beruflich das richtige suche oder finde, ist schwer zu sagen.
Dachte in den letzten 35 Jahren schon häufiger, das "Richtige" gefunden zu haben.
Manchmal sind halt auch Veränderungen und neue Herausforderungen wichtig.
Eines werde ich aber sicherlich nie machen:
Um des Geldes wegen wider meinen Werten eine Tätigkeit ausüben.
Schön ist es, wenn die Arbeit einen möglichst auch vom eigenen Anspruch und der Art her ausfüllt.
Man verbringt zu viel Zeit auf oder mit Arbeit im Leben, als dies auf Dauer ignorieren zu können und selbst ein gutes privates Umfeld kann da nur bedingt bzw. vorübergehend helfen.
Die Schmerzgrenzen sind dabei individuell verschieden.
#87 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Zitat von Biohazard im Beitrag #85
Es ist heute wirklich schwierig geworden zu entscheiden, was man beruflich möchte. Aber irgendwann holt die Realität einen ja schon ein und weist einen zum richtigen Weg ein.
Wieso schwierig? Ist es eigentlich nicht... Heutzutage ist es doch sehr einfach, einer Arbeit nachzugehen, die einen auch erfüllt. Um so eine Arbeit zu finden, muss man allerdings in erster Linie sehr ehrlich zu sich selbst sein, dann kommt auch automatisch darauf, "was man eigentlich will". Mir war im Teenageralter schon klar, dass ich am allerliebsten in die IT-Branche will. Hier und da kamen mir dann noch ein paar Spinnereien wie ein Filmstudium in den Kopf und lange Zeit dachte ich dann, dass IT doch nicht mein Weg wäre, weil die damaligen Arbeitgeber sehr abgehobene Ansprüche an potenzielle Auszubildende hatten und ich deshalb nur Absagen erhalten habe. Daraufhin habe ich Dinge gelernt und in Jobs gearbeitet, die ich kann, aber die mir nicht unbedingt Spaß machen. Z.B. "kann" ich viele kaufmännische Themen, finde sie aber viel zu trocken und langweilig, um den Rest meines Lebens damit zu tun zu haben. Trotzdem dachte ich, dass das irgendwie "das Richtige" für mich wäre, weil es eben etwas ist, das ich kann. Letztenendes habe ich dann ja aber doch meinen Platz in der IT gefunden und fühle mich so wohl wie schon ewig nicht mehr. Denn das ist ebenfalls ein Thema, das ich "kann", das mir aber gleichzeitig auch viel Spaß macht. Es ist also nicht wirklich schwierig, sich für einen Beruf zu entscheiden, wenn man auf sein Bauchgefühl hört. Und nein, die "Realität" weist einem nicht den richtigen Weg, sonst würde ich immer noch einem kaufmännischen Beruf nachgehen, in dem ich unglücklich wäre. Wenn man nach so einem Mantra geht, wird man zu einem dieser Menschen, die der Meinung sind, sie müssten um jeden Preis weiterhin in einem Beruf arbeiten, der sie seelisch einfach nur kaputt macht.
Zitat
They wrote a script for Lord of the Rings and ended up having to perform it with finger puppets. A game that fails due to overambition is still better than a game that fails because it's beep-boop committee-designed sludge coughed out by a corporation staffed by robots. At least ambition implies that you have some kind of soul, rather than a CPU with fistfuls of money stuffed into it.
- Yahtzee
Ich denke so, weil einem am Ende dann doch zu viele Möglichkeiten offen stehen. Vor allem wir stammen aus solch einer Generation die wirklich zu viel träumt und dadurch bekommt man den Eindruck, man könne alles erreichen.
Ich hatte zu meinen Abizeiten auch Spinnereien im Kopf, die in Richtung Medien und Film gingen. Man kann in diesem Bereich etwas erreichen, für die meisten ist dies aber leider nur Wunschdenken. Diese Spinnereien sollte man wie wir beide aber frühzeitig haben und um dadurch auf den richtigen Weg zu kommen. Dein Bauchgefühl hat dich nun dorthin gebracht wo du glücklich bist, auch wenn du dadurch deine kaufmännische Erfahrung machen musstest, oder die Spinnereien im Kopf hattest. Am Ende holt einen die Realität immer ein.
#89 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Manchmal muss man einfach handeln, denn nicht nur durchs Denken, kann man schlauer werden.
Wo unsere Stärken oder Grenzen verschiedenster Art liegen, merken wir meist erst in der Praxis.
Zudem können sich ja auch die Arbeitsbedingungen selbst in ein und demselben Bereich von Firma zu Firma stark unterscheiden.
Für mich war zuletzt die große Spannbreite an unterschiedlichen Tätigkeiten im Bereich der Sozialen Arbeit nicht ganz unwichtig, mich in diese Richtung zu bewegen.
Finanziell gibt es sicherlich ganz andere Möglichkeiten, sich zu verwirklichen.
Zudem habe ich ja, es sei denn das Renteneintrittsalter wird bis dahin auf 90 erhöht, bereits über 2/3 meines Berufslebens hinter mir.
Bereuen tue ich bis heute nichts, auch wenn ich heute manches anders machen würde, v. a. hätte ich damals die Erfahrung von heute gehabt.
Diese Erfahrung hätte ich nie bekommen, wäre ich nicht häufiger auch mal ins kalte Wasser gesprungen und etwas probiert und versuche möglichst aus allem etwas Positives herauszuziehen und sei es die Erkenntnis, beim nächsten Mal alles anders zu machen.
#90 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Zitat von Biohazard im Beitrag #88
Ich denke so, weil einem am Ende dann doch zu viele Möglichkeiten offen stehen. Vor allem wir stammen aus solch einer Generation die wirklich zu viel träumt und dadurch bekommt man den Eindruck, man könne alles erreichen.
Ich hatte zu meinen Abizeiten auch Spinnereien im Kopf, die in Richtung Medien und Film gingen. Man kann in diesem Bereich etwas erreichen, für die meisten ist dies aber leider nur Wunschdenken. Diese Spinnereien sollte man wie wir beide aber frühzeitig haben und um dadurch auf den richtigen Weg zu kommen. Dein Bauchgefühl hat dich nun dorthin gebracht wo du glücklich bist, auch wenn du dadurch deine kaufmännische Erfahrung machen musstest, oder die Spinnereien im Kopf hattest. Am Ende holt einen die Realität immer ein.
Das ist weder was ich meinte, noch was ich geschrieben habe. Hätte ich auf die "Realität" gehört, wäre ich vermutlich bei kaufmännischen Sachen geblieben, denn ich hatte bereits kaufmännische Schulen besucht, um meine mittlere Reife und später mein Fachabi zu machen und sogar eine schulische kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Ergo wäre die logischste und realistischste Entscheidung, anschließend einem kaufmännischen Beruf nachzugehen, da ich in dem Bereich bereits Vorwissen hatte. Das dachte ich eine Zeit lang, aber es hat mich nicht glücklich gemacht. Also bin ich doch zu meinem Traum-Berufsfeld aus der Jugend gewechselt. Dieser Gedanke mit dem Filmstudium war auch nicht so groß, wie du ihn darstellst, ich hab den nur als Beispiel angegeben. Tief in meinem Inneren wollte ich immer einem Informatik-Beruf nachgehen. Deshalb sollte man bei der Berufswahl ehrlich mit sich selbst sein und sich nichts selbst einreden.
Zitat
They wrote a script for Lord of the Rings and ended up having to perform it with finger puppets. A game that fails due to overambition is still better than a game that fails because it's beep-boop committee-designed sludge coughed out by a corporation staffed by robots. At least ambition implies that you have some kind of soul, rather than a CPU with fistfuls of money stuffed into it.
- Yahtzee
Zitat von Tumbraider im Beitrag #89
Diese Erfahrung hätte ich nie bekommen, wäre ich nicht häufiger auch mal ins kalte Wasser gesprungen und etwas probiert und versuche möglichst aus allem etwas Positives herauszuziehen und sei es die Erkenntnis, beim nächsten Mal alles anders zu machen.
Richtig. Das positive daraus zu ziehen ist für die meisten am schwersten. Viele Dinge machen auch erst in der Retrospektive Sinn. Mag man es nun als Gottes Hilfe oder als Bauchgefühl bezeichnen.
#92 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Ich denke mal, wenn ich heute jung wäre, ging mein Baugefühl auch in Richtung Medien/Film, aber damals war das leider noch keine Alternative.
Auch IT steckte zu meiner Berufswahlzeit noch in den Kinderschuhen (es hieß damals noch DV/Datenverarbeitung) und ich hatte das 2 Jahre in der weiterführenden Schule.
Aber da konnte ich noch nicht viel damit anfangen und Jobs gab es auch keine.
Ich wollte unbedingt etwas mit Tieren machen, Reitstall, Tierarzt oder so etwas.
Hat auch nicht geklappt wegen Mangel an Angeboten.
Bin dann in einer Bank gelandet, wo ich eine trockene aber gut bezahlte Ausbildung gemacht habe.
Und jetzt bin ich immer noch ein Sesselpupser, weil mir die Arbeit liegt und gut bezahlt wird.
Wollen würde ich aber was ganz anderes.
Hey! Heute ist Freiiiiiiiiiiiiiitag!
#93 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Jo, das kaufmännische war auch in meinem Abijahrgang absolut beliebt.
Egal ob Bank, Einzelhandels oder EDV.
Ich war einer der wenigen, der etwas Gescheites lernte und deshalb jetzt bei meinen ehemaligen Klassenkameraden um Kredite betteln muss.
Ich bin über meinen Werdegang nicht traurig, habe viel erlebt und hoffe, das noch manches dazu kommt.
Wenn die Gesundheit und Finanzen es erlauben, würde ich mich auch noch gerne im Rentenalter weiter bilden, ohne jemand jüngerem den Platz wegzunehmen.
Schauspieler wollte ich auch mal werden, aber jetzt nur noch, wenn ich die Rolle des jugendlichen Beau in einer Serie an der Seite von Kaley Cuoco bekomme.
Oh, ich bin Schauspielerin! Ich spiele jeden Tag meinen Chefs und Kollegen vor, dass ich sie mag. Zählt das?
#95 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Zitat von GunSlinger im Beitrag #92
(es hieß damals noch DV/Datenverarbeitung)
Hey, daran kann ich mich sogar noch erinnern, dass das früher so hieß! Ist aber auch schon ewig her.
Zitat von GunSlinger im Beitrag #92
Ich wollte unbedingt etwas mit Tieren machen, Reitstall, Tierarzt oder so etwas.
Hat auch nicht geklappt wegen Mangel an Angeboten.
Wie wärs denn, wenn du dich in einem Tierheim einbringst? Das sind ja in der Regel Vereine, also ohne feste Arbeitszeiten und so, kann man also nebenbei machen. Und die suchen immer Leute, die tagsüber mit den Hunden gehen oder die Tiere füttern und so.
Zitat von GunSlinger im Beitrag #92
Bin dann in einer Bank gelandet, wo ich eine trockene aber gut bezahlte Ausbildung gemacht habe.
Und jetzt bin ich immer noch ein Sesselpupser, weil mir die Arbeit liegt und gut bezahlt wird.
Wollen würde ich aber was ganz anderes.
Liegt dir die Arbeit denn wirklich oder kannst du sie einfach nur? Da unterscheide ich inzwischen knallhart. Ich kann nämlich viele Dinge, aber das heißt noch lange nicht, dass sie mir auch liegen. In meinen Augen "liegt" einem etwas, wenn die Sache ein gewisses Mindestmaß an Spaß bereitet.
Zitat von Tumbraider im Beitrag #93
Ich bin über meinen Werdegang nicht traurig, habe viel erlebt und hoffe, das noch manches dazu kommt.
Das ist doch die Hauptsache. Wenn man nie etwas wagt und sich andere Jobs anguckt, wird man auch nie erfahren, ob es nicht woanders für einen selbst doch besser ist.
Zitat von Tumbraider im Beitrag #93
Schauspieler wollte ich auch mal werden, aber jetzt nur noch, wenn ich die Rolle des jugendlichen Beau in einer Serie an der Seite von Kaley Cuoco bekomme.
Ich hätte bei dir ja eher auf Stand-up-Comedian getippt.
Zitat
They wrote a script for Lord of the Rings and ended up having to perform it with finger puppets. A game that fails due to overambition is still better than a game that fails because it's beep-boop committee-designed sludge coughed out by a corporation staffed by robots. At least ambition implies that you have some kind of soul, rather than a CPU with fistfuls of money stuffed into it.
- Yahtzee
#96 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Jo und richtig modern wurde es dann mit der EDV (Elektronische Datenverarbeitung) durch elektronisch rechnende Maschinen.
War Ende der 80er eine sehr beliebte kaufmännische Ausbildung, für alle, die "die Zeichen der Zeit" erkannt hatten und auf den damals noch relativ neuen Zug aufspringen wollten.
Wollte ja auch mal so etwas werden, also so alt kann der Begriff noch gar nicht sein.
Vom IT-Systemkaufmann sprach man da eher noch weniger.
In Österreich heißt es immer noch EDV-Kaufmann, woraus ich jetzt aber natürlich keine Rückschlüsse ziehen oder Klischees bedienen möchte.
-----
Wenn einem Chefs, Kollegen und Mitmenschen abnehmen, man hätte sie gerne, dann ist man sicher prädestiniert, um Schauspieler zu werden.
Aber auch einer erfolgreichen Karriere in der Politik sollte nichts im Wege stehen.
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Stand-up-Comedian wäre sicher auch interessant.
Mein Start war da aber etwas unglücklich, als ich in der Klinik früher immer den Patienten mit frischer Blinddarmnarbe pausenlos Witze erzählte.
Manche Leute fehlt halt der Humor.
#97 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Die Büroarbeit hier liegt mir und macht mir vom Prinzip her auch viel Spaß (also ich mache den Job sehr gerne).
Das Problem sind nur die unzähligen Prozesse, die man einhalten muss, weil andere zu einfach strukturiert sind, um die Arbeit ohne festgelegte Verfahrensweisen zu bewältigen und natürlich die völlig überflüssigen Anweisungen des Chefs/der Geschäftsleitung.
#98 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Ich finde es auch immer furchtbar, wenn sich die anderen Mitarbeiter nicht an meine Struktur anpassen können und die Geschäftsleitung meinen Anweisungen nicht folgt.
Wie kann man sein und der Firma Glück nur so mit Füßen treten.
Einmal hatte ich aber auch einen ganz tollen Chef, den alle Mitarbeiter liebten, als ich selbstständig mit meiner Firma war.
#100 RE: Der Apokalypse Now Treffer
Etwas Können muss ja nicht immer etwas Mögen bedeuten, begünstigt aber natürlich die Sache.
Vielleicht kann ich gut Kochen, esse aber viel lieber, als den halben Tag in der Küche zu stehen.
Andererseits nützt mir der Spaß am Kochen zumindest beruflich nicht viel, wenn der Personenkreis, der von meinem Essen überzeugt ist, zu überschaubar bleibt.
Irgendwann spürt man, wenn man zumindest temporär das Richtige für sich gefunden hat.
Wichtig ist, das man sich immer wieder selber hinterfragt, ohne aus dem Grübeln nicht mehr herauszukommen.
Auch bei der Berufswahl sollte man lieber kleinere Ziele als die falschen verfolgen.
Träume und Spinnereien sind natürlich vollkommen legitim, wenn man hinter ihnen steht und auch notfalls eine Unrealisierbarkeit akzeptieren kann.
So ist auch mir vollkommen bewusst, das, wenn ich diese Antwort jetzt endlich abschicke ohne endlos weiter zu labern, ich trotz all meiner unbestrittenen und unübersehbaren Fähigkeiten und Liebe zum Revolver, diesen nicht gewinnen kann, da ich gerade die Vorlage zum Treffer gebe.
Möge dies dem Richtigen von Nutzen sein.
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